Hier gebe ich dir Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Thema Barfußschuhe.
Neben Fragen zu den Schuhen selbst beantworte ich auch deine Fragen zum Laufen in Barfußschuhen und möglichen Problemen bei der Umstellung.
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Fragen zu Barfußschuhen
Was sind Barfußschuhe?
Barfußschuhe sind minimalistische Schuhe mit Zehenfreiheit, die eine dünne und flexible Sohle haben. Die Bezeichnung Minimalschuhe ist eigentlich treffender, wird aber seltener benutzt.
Das Laufen in Barfußschuhen soll dem Barfußlaufen so nah wie möglich sein, dabei den Füßen aber Schutz vor Verletzungen und Umwelteinflüssen bieten.
Es gibt eine große Auswahl an Modellen, du findest unter den Barfußschuhen längst nicht mehr nur Sport- und Laufschuhe, sondern auch richtig schicke Schuhe für alle möglichen Anlässe.
Lies dazu auch meinen ausführlichen Artikel zum Thema Was sind Barfußschuhe?
Sind Barfußschuhe das Richtige für mich?
Hast du noch nie Barfußschuhe getragen? Dann versuchst du vielleicht noch herauszufinden, ob sich die Anschaffung für dich überhaupt lohnt.
Barfußschuhe der bekannten Marken sind ja schon relativ teuer. Genau deswegen habe ich den Artikel Sind Barfußschuhe das Richtige für Dich? geschrieben.
Hier schauen wir gemeinsam, ob Barfußschuhe etwas für dich sein könnten und du bekommst Tipps von mir, wie du das Ganze auch ohne größere Ausgaben austesten kannst.
Wie lange halten die Sohlen von Barfußschuhen?
Die Sohlen von Barfußschuhen sind ja recht dünn, aber trotzdem haltbarer als man annehmen könnte.
Da man anders auftritt, verschleißen sie gar nicht so schnell.
Natürlich hängt die Haltbarkeit auch von der Art der Belastung ab.
Eine ausführliche Antwort auf diese Frage gebe ich dir im Artikel Wie haltbar sind die Sohlen von Barfußschuhen?
Wo kann ich Barfußschuhe kaufen?
In einigen Städten gibt es mittlerweile Läden, die nur Barfußschuhe anbieten. Dort kannst du vor Ort alles anprobieren. Allerdings gibt es bisher nur wenige Läden, die eine größere Vielfalt an Marken anbieten.
Die größte Auswahl findest du immer noch online. Wo ich am liebsten bestelle, verrate ich dir in meinem Artikel Barfußschuhe kaufen – Meine Shop-Empfehlungen.
Wenn du Tipps zum Kauf deiner ersten Barfußschuhe suchst, schau mal hier:
Worauf sollte ich beim Kauf von Barfußschuhen achten?
Die Auswahl an Barfußschuhen ist groß und kann verwirrend sein, wenn man gar nicht weiß, worauf man achten sollte. Da tauchen viele Fragen auf:
- Wie sollen Barfußschuhe sitzen?
- Was darf ein Barfußschuh kosten?
- Für welchen Einsatzzweck brauche ich Barfußchuhe?
- Aus welchem Material soll der Barfußschuh bestehen?
- Wie dick soll die Sohle der Barfußschuhe sein?
- Welcher Barfußschuh ist der Beste?
Eine gute Hilfestellung zum Kauf deiner Barfußschuhe findest du in meinem großen Guide So findest du den richtigen Barfußschuh.
Welche Größe ist bei Barfußschuhen die Richtige?
Welche Größe du brauchst, hängt unter anderem davon ab, ob du deine Barfußschuhe mit Socken oder zusätzlichen Einlegesohlen tragen möchtest. Das kann schon den Unterschied von einer Größe ausmachen.
Meistens sollte dir aber deine übliche Größe passen. Fast alle Hersteller haben in ihren Shops Größentabellen und teilweise auch Messanleitungen.
Du solltest deine Füße dann einmal nach der Anleitung des betreffenden Herstellers ausmessen und die richtige Größe dann in der Tabelle ablesen.
Aber Vorsicht: Die Messanleitungen können abweichen sowie auch die Größenzuordnungen der Hersteller, teilweise auch je nach Modell!
In meinen Erfahrungsberichten schreibe ich immer etwas dazu, wie die Schuhe ausfallen und ob mir meine gewohnte Größe gut passt.
Neben der Größe ist aber auch die Schuhweite sehr wichtig, die aber leider nur wenige Hersteller konkret mit angeben.
Barfußschuhe sind für mich zu weit, was kann ich tun?
Wenn du jahrelang normale Schuhe getragen hast, ist das Gefühl, dass der Fuß eng umschlossen wird, zur Gewohnheit geworden. Die meisten konventionellen Schuhe bieten sehr wenig Platz für die Zehen und drücken diese zusammen.
Das gilt nicht nur für modische Schuhe, die spitz zulaufen, sondern auch für viele Freizeit- und Sportschuhe. Barfußschuhe sind anatomisch geformt, so dass deine Füße den Raum einnehmen können, den sie benötigen. Besonders die Zehen werden nicht mehr zusammengedrückt, sondern können sich auffächern.
Ziehst du nun einen Barfußschuh an, der viel Zehenfreiheit bietet, hast du vielleicht im ersten Moment das Gefühl, dass dieser viel zu groß ist.
Wichtig ist, dass der Schuh gut am Fuß sitzt und nicht zu viel Spiel hat. Mit der Zeit wirst du dich an das neue, freiere Laufgefühl gewöhnen.
Und sehr wahrscheinlich wird es dir so gehen, dass du deine „normalen“ Schuhe auf einmal als unbequem und zu eng empfindest.
Unter den Barfußschuhen gibt es aber auch Modelle mit unterschiedlichen Schuhweiten. Vielleicht hast du schmale Füße und ein weit geschnittenes Modell erwischt. Versuche in dem Fall Schuhe mit schmalerer Passform zu finden z. B. in der Sole Runner Vergleichstabelle. Ich habe selbst recht schmale Füße und trage sehr gerne die Barfußschuhe von ZAQQ*, die sich gut anpassen lassen.
Mit dickeren Socken und Einlegesohlen kannst du außerdem für einen festeren Sitz deiner Barfußschuhe sorgen – möglicherweise nur für eine Übergangszeit, oder falls du wirklich sehr schmale Füße hast.
Noch mehr Tipps zur Wahl des richtigen Barfußschuhs gebe ich dir in meinem Artikel Worauf du beim Kauf von Barfußschuhen achten solltest.
Wo finde ich Barfußschuhe für breite Füße?
Besonders breit geschnitten sind die Barfußschuhe von Senmotic. Extraweite Minimalschuhe findest du auch bei Sole Runner, schau hier aber genau hin, denn die Modelle dieser Marke werden in unterschiedlichen Weiten gefertigt.
Wenn du breite Füße hast, wirst du mindestens Schuhweite H (weit) oder auch Schuhweite K (extraweit) benötigen. Beides findest du im Sortiment von Sole Runner, wie z. B. den FX Trainer.
Welche Barfußschuhe eignen sich für Anfänger?
Wenn du noch nie Barfußschuhe getragen hast, kann die Auswahl wirklich schwierig sein, das Angebot an unterschiedlichen Modellen ist ja mittlerweile so groß.
Um dir deine Entscheidung leichter zu machen, habe ich den Artikel Die besten Barfußschuhe für Einsteiger geschrieben.
Kann ich Barfußschuhe mit Socken tragen?
Barfußschuhe heißen nicht so, weil man sie nur barfuß tragen darf. Auch wenn man das öfter so liest. Deine Barfußschuhe kannst du sowohl ohne als auch mit Socken tragen, so wie du es am liebsten magst. Achte nur darauf, dass die Socken vor allem im Zehenbereich nicht zu eng sind.
Barfußschuhe sind so großzügig geschnitten, dass die Zehen eine sehr gute Bewegungsfreiheit haben. Zu enge Socken können diese Bewegungsfreiheit aber ebenso einschränken wie auch zu enge Schuhe. Dadurch können Fehlstellungen wie z. B. Hallux Valgus begünstigt werden.
Ansonsten spricht aber absolut nichts dagegen, Barfußschuhe mit Socken zu tragen. Es hat sogar Vorteile: Es minimiert eventuelle Reibungspunkte und deine Schuhe bleiben länger frisch.
Ich trage die meisten meiner Barfuschuhe auch lieber mit Socken, weil ich das viel bequemer finde.
Trage ich meine Barfußschuhe besser mit oder ohne Einlagen?
Ob du deine Barfußschuhe besser mit Einlegesohlen oder ohne trägst, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Ein direkteres Barfußgefühl hast du natürlich ohne Einlegesohlen.
Wenn du z. B. sensible Füße hast oder in der kalten Jahreszeit kann es aber schon sinnvoll sein, zusätzliche Einlagen zu tragen. Wenn du dich mit Einlagen besser fühlst, spricht also nichts dagegen, welche zu tragen.
Hier findest du alle Infos zu Einlegesohlen und eine Anleitung zum Zurechtschneiden.
Kann ich meine orthopädischen Einlagen auch in Barfußschuhen tragen?
Im Prinzip kannst du deine Einlagen auch in Barfußschuhen tragen.
Die meisten Modelle sind relativ weit geschnitten und bieten genügend Platz dafür, möglicherweise benötigst du die Schuhe dann aber eine Nummer größer als in der Größentabelle angegeben.
Natürlich gehen durch dicke Einlagen das Barfußgefühl und damit einige Vorteile des barfußnahen Laufens verloren.
Allerdings bieten Barfußschuhe auch mit orthopädischen Einlagen noch einige Vorteile, die zu einem schmerzfreien Gehen beitragen können:
- Sie sind sehr leicht,
- sie sind für sensible Füße perfekt geeignet,
- sie bestehen meist aus sehr weichem, anschmiegsamem Obermaterial,
- sie engen die Zehen nicht ein, sondern bieten eine sehr gute Zehenfreiheit
Durch orthopädische Einlagen wird der Fuß gestützt und die Muskulatur zumindest teilweise ruhig gestellt. Das kann Beschwerden lindern, aber im Lauf der Zeit auch zu einer weiteren Schwächung des Fußes führen, da die nicht genutzten Muskeln abgebaut werden.
Natürlich gibt es zwingende Gründe, orthopädische Einlagen zu tragen. Aber nicht immer ist eine dauerhafte Stütze sinnvoll, oft werden diese Einlagen auch vorschnell verschrieben.
Bei Problemen mit den Füßen, oder Problemen, die von den Füßen ausgehen, helfen oft auch gezielte zusätzliche Übungen zur Kräftigung. Dazu kann ich die beiden folgenden Bücher empfehlen:
Gut zu Fuß ein Leben lang: Trainieren statt operieren: Die besten Übungen aus der Spiraldynamik®*
Der Übergang zum Laufen in Barfußschuhen sollte auch mit Einlagen in jedem Fall langsam und schrittweise erfolgen. Lass dir Zeit und spüre ganz genau hin, was deinem Körper gut tut.
Sprich mit deinem Arzt oder Therapeuten, ob eine Kräftigung der Muskulatur durch Barfußlaufen oder auch gezielte Übungen für dich in Ergänzung zu deinen Einlagen hilfreich sein können.
Kann ich Barfußschuhe im Winter tragen?
Auch im Winter musst du nicht auf Barfußschuhe verzichten, es macht sogar besonders großen Spaß damit durch den Schnee zu laufen.
Von den bekannten Barfußschuh-Marken werden warm gefütterte Barfußschuhe und auch wasserdichte Barfußschuhe für die kalte Jahreszeit angeboten.
Sie sind in der Regel etwa ab Ende August in den Shops zu finden. Einige Hersteller haben die Winter-Barfußschuhe sogar ganzjährig im Sortiment.
Natürlich sind die Sohlen von Minimalschuhen dünner als die konventioneller Schuhe, und es kann trotz warmer Einlegesohlen schneller kalt werden. Solange man aber in Bewegung bleibt und nicht lange Zeit auf der Stelle steht, bleiben die Füße gut durchblutet und warm.
Lies hierzu auch Barfußschuhe im Winter: So bleiben deine Füße warm und trocken.
Wie pflege ich Barfußschuhe richtig?
Barfußschuhe pflegt man wie andere Schuhe auch. Allerdings sind viele Barfußschuhe aus textilen Materialien sogar waschbar.
Alles zu Pflege, Waschen, Trocknen und Imprägnieren verrate ich dir in meinem Artikel Die richtige Pflege.
Gibt es Barfußschuhe für Damen auch mit Absatz?
Barfußschuhe haben immer eine flache Sohle mit Nullabsatz, das gilt auch für die Damenmodelle. Barfußschuhe mit Absatz gibt es also nicht.
Wenn du bequeme Schuhe mit Absatz suchst, dann schau dich mal im Online-Shop von La Shoe*um. Dort gibt es schicke Schuhe für Frauen mit empfindlichen Füßen oder Hallux Valgus, die überhaupt nicht nach Gesundheitsschuhen aussehen.
Wo kann ich etwas über Erfahrungen mit Barfußschuhen nachlesen?
In der Kategorie Barfußschuhe auf meiner Seite findest du alle Erfahrungsberichte, die ich seit 2015 hier veröffentlicht habe. Seitdem habe ich viele verschiedene Barfußschuhmarken ausprobiert, wie z. B. ZAQQ, leguano, Xero, Joe Nimble, Merrell, Vibram, Groundies, Saguaro, Skinners und viele andere.
Fragen zum Laufen in Barfußschuhen
Sind Barfußschuhe gesund?
Viele Ärzte und Physiotherapeuten empfehlen ihren Patienten mittlerweile, so oft wie möglich barfuß zu laufen. Die Fußmuskulatur wird durch das Barfußlaufen gekräftigt und hierdurch auch die Durchblutung verbessert.
So sinkt die Gefahr für die Entwicklung von Fehlstellungen wie Spreizfuß, Senkfuß, Knickfuß oder Plattfuß, und auch das Risiko von der Bildung von Fersensporn, Hallux Valgus oder Problemen mit der Achillessehne kann vermindert werden.
Sind diese bereits vorhanden, kann durch das Barfußlaufen sogar in vielen Fällen eine deutliche Verbesserung des Zustandes bzw. eine Ausheilung erreicht werden. Das hängt aber natürlich auch von der Schwere der Fehlstellung ab.
Unter Umständen ist es hier auch sinnvoll, zusätzliche Übungen zur Kräftigung zu machen oder sich von einem Trainer oder Therapeuten begleiten zu lassen. Bücher zu dem Thema habe ich bei meinen Buch- und Ausrüstungstipps für dich verlinkt.
Durch die natürlicheren Bewegungsabläufe beim Barfußlaufen bessert sich auch die Körperhaltung insgesamt, dazu sorgt der direkte Bodenkontakt für viele Sinneseindrücke, die sonst durch dicke Sohlen verloren gehen.
Das Laufen in Barfußschuhen kommt dem Barfußlaufen sehr nahe. Dabei werden deine Füße nicht eingeengt, die Zehen können sich ungehindert auffächern und ihre Funktion wieder voll entfalten. Damit beugst du einer Fehlstellung des Großzehengelenks vor (Hallux Valgus).
Dabei sind deine Füße sind aber sicher geschützt vor Verletzungen und Umwelteinflüssen. Mit Barfußschuhen tritt man mit ein wenig Übung zudem auch viel sanfter und damit gelenkschonender auf als mit konventionellen Schuhen.
Und: Ein Spaziergang durch die Natur mit Barfußschuhen wirkt unglaublich entspannend. Wichtig ist, den Umstieg langsam anzugehen, um Überlastungen zu vermeiden. (Schau dir dazu auch die Antwort auf die nächste Frage gleich im Anschluss an – Wie laufe ich richtig in Barfußschuhen.)
Ich habe schon von vielen Lesern Mails erhalten, denen es gesundheitlich besser ging, nachdem sie auf Barfußschuhe umgestiegen sind. Das bezog sich z. B. auf Probleme mit den Füßen, Rückenschmerzen und Knieschmerzen.
Weder das Barfußlaufen noch der Umstieg auf Barfußschuhe sind aber Allheilmittel. Probiere einfach mal aus, ob es dir gut tut, barfuß zu gehen oder auch in Barfußschuhen.
Falls du Verletzungen oder schwerwiegende gesundheitliche Probleme hast, solltest du mit deinem Arzt oder Therapeuten darüber sprechen, ob Barfußschuhe für dich geeignet sind.
Mehr zum Thema erfährst du im Artikel Warum Barfußschuhe?
Wie laufe ich richtig in Barfußschuhen?
Mit normalen Schuhen geht man meistens im Fersengang. Das bedeutet, der Fuß trifft mit der Ferse zuerst auf dem Boden auf.
Barfuß oder mit Barfußschuhen wird das schnell unangenehm, und man setzt man den Fuß – meist schon automatisch – flacher auf.
Oft heißt es, dass man in Barfußschuhen nur im Ballengang laufen dürfte. Das bedeutet, dass der Vorfuß zuerst den Boden berührt. Einigen fällt das auch von Anfang an leicht und es fühlt sich absolut richtig und gut an so zu gehen.
Darüber gibt es aber geteilte Meinungen, und der Ballengang ist für viele nicht so leicht umsetzbar. Bevor du also gefrustet aufgibst, weil es mit dem Ballengang nicht funktioniert: Geh einfach so, wie es sich für dich am besten anfühlt. Solange du keine Schmerzen hast, ist alles okay.
Ob Ballengang oder Fersengang: Auf jeden Fall solltest du dir für die Umstellung auf Barfußschuhe Zeit lassen, dein ganzer Körper muss sich ja erst an die neuen Bewegungsabläufe gewöhnen.
Wenn du lange Zeit nicht barfuß oder in Barfußschuhen gelaufen bist, kann das am Anfang ganz schön anstrengend sein. Und Muskelkater ist am Anfang auch nicht ungewöhnlich. Leg dann einfach eine Pause ein und nimm dir nicht gleich zu lange Strecken vor.
Im Artikel Richtig laufen mit Barfußschuhen habe ich noch mehr Infos über den richtigen Laufstil für dich.
Kann ich Barfußschuhe auch als Laufschuhe tragen?
Oft wird ja empfohlen, Barfußschuhe nur als besonderes Trainingsgerät zwischendurch bzw. für ganz kurze Strecken einzusetzen. Das ist für Anfänger natürlich richtig, da sich der Körper erst langsam umstellen muss. Die Laufstrecken lassen sich aber mit der Zeit steigern und es gibt viele Sportler, die auch lange Distanzen problemlos in Barfußschuhen zurücklegen.
Wenn du mehr erfahren möchtest, lies dazu das Interview mit dem Lauftherapeuten Jörg Schimitzek. Er ist selbst schon tausende von Kilometer in Minimalschuhen gelaufen, darunter auch Marathondistanzen.
Allerdings solltest du hier besonders vorsichtig anfangen und die Laufstrecken ganz langsam steigern. Es ist auch eine gute Idee, nicht gleich mit den dünnsten Sohlen loszulaufen, da die Belastung beim Laufen für deine Füße recht hoch ist. Für den Einstieg eignen sich z. B. die Merrell Trail Glove sehr gut.
Bin ich in Barfußschuhen vor scharfen Gegenständen wie Scherben gut genug geschützt?
Wenn du in Barfußschuhen läufst, achtest du automatisch mehr auf den Weg und erkennst gefährliche Gegenstände meistens früh genug.
Die scharfkantigen Gegenstände, die man am häufigsten auf der Straße vorfindet, sind wohl Glasscherben. Diese werden aber sehr schnell „rundgeschliffen“, so dass sie nur für eine kurze Zeit wirklich gefährlich sein können. Ansonsten hält sich die Menge der wirklich gefährlich spitzen oder scharfkantigen Gegenstände meist ziemlich in Grenzen.
Ich trage seit Anfang 2014 fast ausschließlich Barfußschuhe und bin auch versehentlich schon über Scherben gelaufen, die ich vorher nicht bemerkt hatte. Ich habe mich dabei noch nie verletzt, alle Sohlen haben bisher gut standgehalten.
Wenn du sehr unsicher bist und dich sonst gar nicht entspannen kannst, fühlst du dich vielleicht mit etwas dickeren Sohlen am Anfang wohler. Dann schau dir mal die Merrell Trail Glove an.
Wie lange dauert die Umstellung auf Barfußschuhe?
Die Umstellungszeit kann individuell verschieden sein. Besonders im Laufsport oder bei gesundheitlichen Problemen und Schmerzen solltest du deinem Körper sehr viel Zeit für die Umstellung lassen, das kann sogar bis zu einem Jahr dauern. Wenn du einfach im Alltag Barfußschuhe tragen möchtest, wird sich dein Körper voraussichtlich viel schneller umstellen.
Allerdings solltest du dich auch hier nicht gleich zu Beginn überfordern, die Umstellung kann trotzdem ein paar Monate in Anspruch nehmen. Denn auch beim Gehen müssen sich Haut, Muskeln, Sehnen und Gelenke erst an die neuen Bewegungsabläufe und die erhöhte Belastung gewöhnen, im schlimmsten Fall sind sie jahrelang nicht trainiert worden.
So kann es am Anfang beispielsweise passieren, dass du Muskelkater bekommst, was aber kein Grund zur Sorge ist. Achte auf deinen Körper und lege gegebenenfalls eine Pause ein.
Und nimm dir nicht gleich zu Anfang zu lange Strecken vor. Fang am besten mit kurzen Strecken an und steigere dich dann langsam.
Dabei kommt es aber auch sehr darauf an, wo du läufst. Das Gehen auf relativ ebenem Untergrund ist viel weniger anstrengend als das Gehen auf weichen oder sehr unregelmäßigen Untergründen in der Natur, oder auch auf Schotter wegen.
Mehr zum Thema Umstellung erfährst du auch in meinem Artikel Richtig laufen mit Barfußschuhen.
Kann ich nach der Umstellung auf Barfußschuhe auch noch andere Schuhe tragen?
Natürlich, du kannst jederzeit andere Schuhe im Wechsel mit Barfußschuhen tragen. Das können gedämpfte Schuhe oder auch Schuhe mit Absätzen sein.
Es ist aber sehr gut möglich, dass du konventionelle Schuhe nach einer Weile als weniger bequem empfindest, weil sie wahrscheinlich schwerer sind, du den Untergrund nicht spürst oder sie als zu eng empfindest.
Tut das Gehen in Barfußschuhen weh?
Normalerweise ist das Laufen in Barfußschuhen nicht schmerzhaft, sondern sogar sehr angenehm. Solltest du dennoch anfangs Probleme bei der Umstellung haben, kannst du zunächst Einlegesohlen tragen, um den Übergang von normalen Schuhen zu erleichtern.
Achte darauf, dass du nicht hart mit der Ferse zuerst auf dem Boden aufkommst, sondern den Fuß etwas flacher aufsetzt. Lies hierzu auch Richtig laufen mit Barfußschuhen. Zu Beginn sind auch die Fußsohlen noch sehr empfindlich, sie sind noch nicht an die vielen neuen Reize gewöhnt. Das gibt sich aber mit der Zeit.
Wenn du Probleme haben solltest, leg einfach eine Pause ein. Lass dir Zeit für die Umstellung auf den neuen Laufstil. Deine Haut, deine Muskeln und vor allen Dingen die Sehnen und Gelenke sind an die neue Belastung noch nicht gewöhnt und brauchen eine gewisse Zeit um sich anzupassen.
Es kann aber auch sein, dass du einfach sensible Fußsohlen hast. Dann kann es für dich angenehmer sein, dauerhaft Einlegesohlen in deinen Barfußschuhen zu tragen.
Oder vielleicht kommst du auch einfach besser mit Barfußschuhen zurecht, die etwas dickere Sohlen haben (wie z. B. die Merrell Trail Glove). Auch das ist völlig in Ordnung. Es geht immer darum, dass du dich wohlfühlst. Versuche nicht, irgendetwas zu erzwingen.
Und wenn du längere Strecken z. B. über Schotterwege oder unbefestigte Waldwege läufst, kann das für die Füße einfach sehr anstrengend werden. Sind deine Füße überreizt, fangen sie an zu schmerzen. Auch längeres Gehen über harten Asphalt mit sehr dünnen Sohlen kann unangenehm werden.
Probleme können auch auftreten, wenn du z. B. einen Hallux Valgus oder einen Spreizfuß hast. Ein sehr direkter Bodenkontakt durch dünne Sohlen kann hier möglicherweise sehr unangenehm sein.
Das heißt aber nicht unbedingt, dass du auf Barfußschuhe verzichten musst. Es bedeutet nur, dass du hier ein wenig mehr Schutz benötigst. Eben in Form etwas dickerer Sohlen oder (weicherer) Einlegesohlen. Du kannst die Einlegesohlen für konventionelle Schuhe in vielen Fällen einfach für deine Barfußschuhe zurechtschneiden.
Solltest du trotz langsamer Gewöhnung anhaltende Beschwerden oder Schmerzen haben, frage bitte deinen Arzt oder Therapeuten um Rat.
Falls du mit den dünnen Sohlen gar nicht zurecht kommst, gibt es auch empfehlenswerte Alternativen mit etwas dickeren Sohlen, die einen Nullabsatz und sehr gute Zehenfreiheit haben. Viele schicke und alltagstaugliche Modelle findest du in meinem Artikel Barfußschuhe für Einsteiger.
Ich habe Probleme mit den Füßen, im Rücken, den Knien oder der Hüfte, kann ich Barfußschuhe tragen?
Das Laufen in Schuhen mit starren oder gedämpften Sohlen kann Probleme in verschiedenen Körperregionen bis hoch zum Nacken verursachen. Der Körper funktioniert als Einheit und Probleme in einem Bereich wirken sich auch auf andere Bereiche aus.
Barfußlaufen kräftigt nicht nur die Fußmuskulatur und bringt diese damit wieder ins Gleichgewicht. Auch die Muskeln, Sehnen und Gelenke im ganzen Körper wie auch in den Beinen und im Rücken können durch einen gesunden Laufstil positiv beeinflusst werden.
Mir haben schon viele meiner Leser berichtet, dass sich durch den Umstieg auf Barfußschuhe ihre Probleme mit den Füßen, den Knien, der Hüfte und/oder dem Rücken gebessert haben oder ganz verschwunden sind. In den meisten Fällen spricht daher nichts gegen das Laufen in Barfußschuhen.
Allerdings ist das Barfußlaufen oder das Laufen in Barfußschuhen nicht das Allheilmittel für diese Probleme. Denn nicht immer ist das Barfußlaufen für sich genommen ausreichend als Training der geschwächten Körperstrukturen. Das kann z. B. beim Spreizfuß der Fall sein. Eine sehr gute Hilfe können gezielte Übungen zur Kräftigung der Muskulatur sein.
Wenn du Vorfußprobleme hast, empfehle ich dir wärmstens das Buch Vorfußprobleme und Fußtraining: Die Zehen und Füße durch Übungen stärken – beste Hilfe bei Hallux valgus, Spreizfuß, Hammerzehen & Co.*.
Hier erfährst du, wie die verschiedenen Fehlstellungen und Probleme mit dem Vorfuß entstehen. Dazu gibt es eine gute Anleitung zu unterschiedlichen Massagetechniken und sehr gezielten Übungen. Die funktionieren auch, wenn du schon Schmerzen haben solltest, da sie sehr sanft sind.
Viele Informationen, Ratschläge und Übungen zu anderen Problemen mit den Füßen findest du in dem Buch Gut zu Fuß ein Leben lang: Trainieren statt operieren: Die besten Übungen aus der Spiraldynamik®*
Sollte das Gehen in Barfußschuhen für dich wegen der dünnen Sohlen anfangs unangenehm sein, kann es helfen, weichere Einlegesohlen zu tragen. In der Antwort auf die vorherige Frage „Tut das Laufen in Barfußschuhen weh?“ habe ich ausführlich darüber geschrieben.
Falls du starke Schmerzen haben solltest oder wegen deiner Beschwerden in ärztlicher Behandlung bist, solltest du vor dem Umstieg auf Barfußschuhe Rücksprache mit deinem Arzt oder Therapeuten halten.
Eignen sich Barfußschuhe bei Hallux Valgus?
Ein Hallux Valgus ist eine Fehlstellung der Großzehe in Richtung der Körperaußenseite, die schmerzhaft sein kann. Verursacht wird diese Fehlstellung durch
- zu enge Schuhe,
- ein schwaches Bindegewebe
- oder andere bestehende Fehlstellungen wie z. B. einen Spreizfuß.
Wenn du noch keinen Hallux Valgus hast, kann das Tragen von Barfußschuhen dazu beitragen, dass sich ein solcher erst gar nicht entwickelt, da die Zehen arbeiten können und nicht zusammengedrückt werden. Durch Barfußlaufen kann die Fußmuskulatur zusätzlich gekräftigt werden.
Falls du schon einen Hallux Valgus hast, hat das Tragen von Barfußschuhen einige Vorteile für dich: Sie sind leicht und engen durch den anatomischen Schnitt deine Zehen nicht ein.
So wird die Fehlstellung nicht verstärkt und der große Zeh kann sich gerade nach vorne ausstrecken. Außerdem gibt es durch den weiten Schnitt der Zehenbox und das meist weiche Obermaterial keinen zusätzlichen Druck auf das Großzehengelenk, was schon Erleichterung verschaffen kann.
Wenn dein Großzehengelenk gereizt ist oder du einen Spreizfuß hast, kann der Auftritt durch die dünnen Sohlen der Barfußschuhe anfangs oder auch dauerhaft zu hart sein. In dem Fall empfehle ich dir, die Barfußschuhe mit etwas weicheren Einlegesohlen zu tragen. Du hast so immer noch einen guten Bodenkontakt und profitierst von der Zehenfreiheit, auch wenn das Barfußgefühl dann nicht mehr ganz so unmittelbar ist.
Allerdings können Barfuschuhe einen Hallux Valgus nicht heilen. Hier gibt es verschiedene nicht-operative und operative Behandlungsmethoden. Ein sehr gutes Buch mit tollen, teilweise sehr sanften Übungen kann ich dir hier wärmstens empfehlen:
Falls du Schmerzen haben solltest oder wegen deiner Beschwerden in ärztlicher Behandlung bist, solltest du vor dem Umstieg auf Barfußschuhe mit deinem Arzt oder Therapeuten sprechen.
Lies dazu auch meinen Artikel Barfußschuhe bei Fehlstellungen.
Hinweis: Diese allgemeinen Informationen sind kein Ersatz für einen kompetenten medizinischen Rat. Wende dich sich bei Fragen zu deiner Gesundheit an deinen Arzt oder Therapeuten, besonders wenn du Beschwerden haben solltest.